Überversorgung in der Intensivmedizin: erkennen, benennen, vermeidenPositionspapier der Sektion Ethik der DIVI und der Sektion Ethik der DGIINOvertreatment in intensive care medicine—recognition, designation, and avoidancePosition paper of the Ethics Section of the DIVI and the Ethics section of the DGIIN

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作者
Andrej Michalsen
Gerald Neitzke
Jochen Dutzmann
Annette Rogge
Anna-Henrikje Seidlein
Susanne Jöbges
Hilmar Burchardi
Christiane Hartog
Friedemann Nauck
Fred Salomon
Gunnar Duttge
Guido Michels
Kathrin Knochel
Stefan Meier
Peter Gretenkort
Uwe Janssens
机构
[1] Klinikum Konstanz,Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie
[2] Medizinische Hochschule Hannover,Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin
[3] Universitätsklinikum Halle (Saale),Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III
[4] Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,Geschäftsbereichs der Medizinethik
[5] Universitätsmedizin Greifswald,Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
[6] Universität Zürich,Institut für Biomedizinische Ethik und Geschichte der Medizin
[7] Charité Universitätsmedizin Berlin,Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
[8] Klinik Bavaria,Patienten
[9] Georg-August-Universität Göttingen, und Angehörigenzentrierte Versorgung (PAV)
[10] Georg-August-Universität Göttingen,Klinik für Palliativmedizin
[11] St.-Antonius-Hospital Eschweiler,Abteilung für strafrechtliches Medizin
[12] Klinikum der Universität München, und Biorecht
[13] Technische Universität München,Klinik für Akut
[14] Universitätsklinikum Düsseldorf, und Notfallmedizin
[15] Helios Klinikum Krefeld,Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Kinderpalliativzentrum
[16] St.-Antonius-Hospital Eschweiler,Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologie
关键词
Therapie am Lebensende; Behandlungsausmaß; Patientenversorgung; Therapieziel; Ärztliche Indikation; Patientenwille; End of life care; Patient care; Extent of treatment; Therapeutic goal; Patient preference;
D O I
暂无
中图分类号
学科分类号
摘要
Ungeachtet der sozialgesetzlichen Vorgaben existieren im deutschen Gesundheitssystem in der Patientenversorgung nebeneinander Unter‑, Fehl- und Überversorgung. Überversorgung bezeichnet diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die nicht angemessen sind, da sie die Lebensdauer oder Lebensqualität der Patienten nicht verbessern, mehr Schaden als Nutzen verursachen und/oder von den Patienten nicht gewollt werden. Daraus können hohe Belastungen für die Patienten, deren Familien, die Behandlungsteams und die Gesellschaft resultieren. Dieses Positionspapier erläutert Ursachen von Überversorgung in der Intensivmedizin und gibt differenzierte Empfehlungen zu ihrer Erkennung und Vermeidung. Zur Erkennung und Vermeidung von Überversorgung in der Intensivmedizin erfordert es Maßnahmen auf der Mikro‑, Meso- und Makroebene, insbesondere die folgenden: 1) regelmäßige Evaluierung des Therapieziels im Behandlungsteam unter Berücksichtigung des Patientenwillens und unter Begleitung von Patienten und Angehörigen; 2) Förderung einer patientenzentrierten Unternehmenskultur im Krankenhaus mit Vorrang einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung; 3) Minimierung von Fehlanreizen im Krankenhausfinanzierungssystem gestützt auf die notwendige Reformierung des fallpauschalbasierten Vergütungssystems; 4) Stärkung der interdisziplinären/interprofessionellen Zusammenarbeit in Aus‑, Fort- und Weiterbildung; 5) Initiierung und Begleitung eines gesellschaftlichen Diskurses zur Überversorgung.
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