Aufgrund der gesteigerten Lebenserwartung der Patienten mit pulmonaler Hypertonie (PH) werden auch primär nicht in der Kardioanästhesie tätige Anästhesisten häufiger mit diesen Patienten konfrontiert werden. Hämodynamisches Ziel in der perioperativen Phase ist es, einen Anstieg des pulmonalvaskulären Widerstands (PVR) zu vermeiden und ggf. den erhöhten PVR zu senken. Akute Steigerungen eines bereits chronisch erhöhten PVR können durch Hypoxie, Hyperkapnie, Acidose, Hypothermie, erhöhten Sympathikotonus sowie endogene und exogene pulmonale Vasokonstriktoren entstehen. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Veränderungen sind daher lebensrettend bei den betroffenen Patienten. Medikamentöse Maßnahmen zur perioperativen Senkung des PVR umfassen die Gabe pulmonaler Vasodilatatoren wie Sauerstoff, Prostazyklinen (Epoprostenol, Iloprost), Phosphodiesterase-III-Inhibitoren (Milrinon) und Phosphodiesterase-V-Inhibitoren (Sildenafil) sowie Nitraten und Stickstoffmonoxid. Dabei ist im Rahmen einer selektiven pulmonalen Vasodilatation eine inhalative Applikation pulmonaler Vasodilatatoren einer i.v.-Verabreichung vorzuziehen. Neue Applikationsformen wie inhalatives Iloprost, inhalatives Milrinon und i.v.-Sildenafil können auch in kleineren Anästhesieabteilungen mit wenig technischem Aufwand leicht zur Verfügung gestellt werden.