Bereits seit vielen Jahren wurde die quantitative Koronarangiographie (QCA) genutzt, um Therapieeffekte zu prüfen. Dies war möglich geworden, nachdem eine sehr gute Standardisierung der computergestützten Auswertung der Koronarangiogramme eingeführt worden waren. Die damalige Cine-Ventrikulographie und Koronarangiographie (aufgezeichnet auf einem 35-mm-Film) hatte eine extrem hohe Auflösung, die von digitalen Systemen heute noch nicht erreicht wird. Wenige Untersuchungen stützten sich zunächst auf die Wirkung z. B. von Nifedipin oder einer Operation (Bypass-Anlage im Ileum) zur Behandlung der Hyperlipoproteinämie. Später wurden die Medikamente Lovastatin und nach ihrer Einführung die stärker wirkenden Substanzen Simvastatin und Fluvastatin in randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudien getestet. Mit Hilfe dieser Studien konnte gezeigt werden, dass die Progression der koronaren Atherosklerose tatsächlich gehemmt werden kann. Berichte über die Regression waren selten und lagen im Bereich von 10 % der Probanden, die einen entsprechenden Befund aufwiesen. In den letzten Jahren wurden weniger Studien mit QCA durchgeführt, um Medikamente zu testen. Der intravaskuläre Ultraschall steht als neuer Goldstandard zur Erfassung der koronaren Atherosklerose im Vordergrund. In der kürzlich publizierten Studie mit Rosuvastatin konnte eine sehr starke Senkung des LDL („low density lipoprotein“)-Cholesterins erreicht werden. Bei Auftragung der Ergebnisse unterschiedlicher Studien, die mit QCA durchgeführt worden waren, ergab sich ein Schwellenwert für die Trennung von Progression und Regression, der in derselben Größenordnung lag, wie er auch für den intravaskulären Ultraschall bestimmt worden war. Lag der LDL-Cholesterin-Wert unter 80 mg/dl, fand sich eine Regression. Lag der LDL-Cholesterin-Wert über 80 mg/dl, war überwiegend eine Progression erkennbar. Umgekehrt zeigte die Auftragung der vorliegenden Studien, dass, je höher der HDL-Wert war, die Progression der Atherosklerose desto geringer ausfiel, und auch hier fand sich eine sehr ähnliche Verteilung, wie früher schon mit den intravaskulären Ultraschalldaten veröffentlicht. Aus den Analysen geht hervor, dass auch heute noch, neben der intravaskulären Ultraschalluntersuchung, die QCA genutzt werden sollte, um Medikamenteneffekte zu prüfen und vor allen Dingen neue Substanzen zu testen, die möglicherweise stärker wirken als Statine.