Krankheitsbewältigung und Überlebenszeit bei KrebskrankenLiteraturübersicht und Ergebnisse einer Untersuchung mit LungenkrebspatientenCoping and survival among cancer patients. Review of the literature and results of a study with lung cancer patients

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作者
Hermann Faller
机构
[1] Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg,
来源
Psychotherapeut | 2001年 / 46卷 / 1期
关键词
Schlüsselwörter Krebs; Krankheitsbewältigung; Überlebenszeit; Keywords Cancer; Coping; Survival;
D O I
10.1007/s002780000109
中图分类号
学科分类号
摘要
Obwohl sich eine beträchtliche Anzahl von Studien mit dem Thema beschäftigt hat, ob die Art der Krankheitsbewältigung den Krankheitsverlauf bei Krebskranken beeinflusst, wird diese Frage noch immer sehr kontrovers diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über die bisherige Forschung gegeben. Während sich Hinweise häufen, dass eine aktive Krankheitsverarbeitung mit einer längeren Überlebenszeit einhergeht, sind die Befunde zur Wertigkeit von Verleugnung widersprüchlich. Darüber hinaus wurde in einer Reihe von Studien festgestellt, dass Indikatoren einer depressiven Krankheitsverarbeitung mit einer ungünstigen Prognose in Zusammenhang standen; jedoch war in anderen Studien die Angabe emotionaler Belastung im Gegenteil prädiktiv für einen günstigeren Verlauf. Die Befundlage ist insgesamt inkonsistent. Zudem leiden die meisten Studien an methodischen Einschränkungen, wie retrospektive Anlage, multiple Testungen, kleine, heterogene Stichproben, ungeprüfte Assessmentverfahren, inadäquate Kontrolle biologischer Risikofaktoren und unangemessene statistische Analyse. Es werden die Ergebnisse einer hypothesengeleiteten, prospektiven Studie mit 103 Lungenkrebspatienten, die vor Beginn der Primärbehandlung durch Selbst- und Fremdeinschätzungen untersucht wurden, dargestellt. Das Follow-up des Krankheitsverlaufs erfolgte nach 7 bis 8 Jahren. Als kontinuierliche Variablen in ein Cox-Regressionsmodell eingegeben, war aktives Coping (Interviewereinschätzung) prädiktiv für eine längere Überlebenszeit, depressive Verarbeitung (Selbst- und Interviewereinschätzung) hingegen für ein kürzeres Überleben, bei Kontrolle biologischer Risikofaktoren wie Tumorstadium, Histologie und Karnofsky-Leistungszustand. Mögliche Mechanismen, die einen solchen Zusammenhang erklären könnten, sind einerseits die Reaktion des Patienten auf seinen körperlichen Zustand, welcher sich u.U. in erlebensnäheren psychologischen Maßen bzw. Lebensqualitätsparametern besser widerspiegelt als in den gröberen biomedizinischen Klassifikationen, andererseits psychoneuroimmunologische Mechanismen, deren Wirkungsweise jedoch größtenteils noch ungeklärt ist, sowie schließlich die Mitarbeit bei der Behandlung. Zukünftige Forschung erfordert insbesondere experimentelle Studien, um die Frage der Kausalrichtung einer Klärung näher zu bringen.
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