Trotz der Bedeutung von Empathie für soziales Verhalten ist nach Holz-Ebeling und Steinmetz (1995) nur ein Teil der Items gängiger Verfahren zur Erfassung der Empathie unter theoretischen Gesichtspunkten auch brauchbar. In dieser Studie wird untersucht, ob die theoretisch als brauchbar eingeschätzten Items auch empirisch valide sind. Als Validitätsaspekte werden dabei Zusammenhänge der Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung der Empathie, mit „objektiven“ Maßen der Perspektivenkoordination sowie Zusammenhänge mit der selbsteingeschätzten sozialen Kompetenz, Ungewissheitsorientierung und der Seelischen Gesundheit überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Empathie-Dimensionen in unterschiedlichem Ausmaß mit der Fremdeinschätzung und mit „objektiven“ Maßen der Perspektivenkoordination zusammenhängen und bestätigen somit die Mehrdimensionalität des Empathie-Konstrukts. Abschließend wird die Notwendigkeit betont, Selbstberichte über Empathie an Hand „objektiver“ Maße zu validieren, und es werden Möglichkeit herausgearbeitet, wie diejenige Teildimension der Empathie gefördert werden kann, die für das Lösen von Konflikten von besonderer Bedeutung ist.