Extraintestinale Manifestationen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen*Extraintestinal Manifestations of Inflammatory Bowel Disease

Extraintestinale Manifestationen von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa finden sich bei mehr als der Hälfte aller Patienten und können belastender als die Grunderkrankung selbst sein. Extraintestinale Manifestationen müssen von Sekundärerkrankungen oder Folgen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) unterschieden werden, da sie einer anderen Therapie bedürfen. Während Krankheitsfolgen wie Vitaminmangelzustände oder Osteoporose durch Vitaminsubstitution oder Calcium- und Vitamin-D-Gabe spezifisch therapierbar sind, ist die Therapie extraintestinaler Manifestationen von CED wie der primär sklerosierenden Cholangitis, der sog. Typ-II-Arthritis oder granulomatöser Entzündungen der Haut, Leber oder Lunge häufig deutlich schwieriger und komplexer. Extraintestinale Symptome des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa können sich an nahezu jedem Organ manifestieren. Es ist wichtig, diese extraintestinalen Manifestationen der CED zu kennen, um einerseits rechtzeitig und frühzeitig Therapiemaßnahmen einleiten zu können. Andererseits können extraintestinale Symptome die Primärmanifestation eines Morbus Crohn und seltener einer Colitis ulcerosa darstellen. Sie müssen dann als solche erkannt werden, um die Betroffenen frühzeitig adäquat therapieren zu können.