Entwicklung der Kinderchirurgie in den nächsten 20 JahrenDevelopment of pediatric surgery in the next 20 years

Die Kinderchirurgie als eine auf eine Altersstufe spezialisierte Fachrichtung ist in Gefahr, aus ökonomischen Gründen und aufgrund des Mangels an Fachkräften herabgestuft zu werden. Kinder sind jedoch bekanntlich keine kleinen Erwachsenen und die pädiatrische Chirurgie unterscheidet sich von der Erwachsenenchirurgie in vielerlei Hinsicht: das Krankheitsspektrum, die angeborenen Fehlbildungen und häufig die Operationsindikation und -technik. Wenn Säuglinge und Kinder heute von Chirurgen operiert werden, die nicht auf Kinder spezialisiert sind, so ist dies ein Rückschritt und Anachronismus. In Zukunft wird jedoch auch innerhalb der Kinderchirurgie eine weitere Spezialisierung und Zentrenbildung notwendig werden, um auch bei seltenen und komplexen Erkrankungen ausreichend Expertise gewinnen und vorhalten zu können. Die Kinderchirurgie darf im Klinikum nicht separiert sein, sondern sie muss in einem Netzwerk zwischen Chirurgie, Pädiatrie und Neonatologie sowie den Spezialisten der anderen chirurgischen Fachrichtungen integriert sein. Starre Altersgrenzen werden der Individualität von Heranwachsenden nicht gerecht. Hier sollte die Zuständigkeit im kollegialen Dialog festgelegt werden. Eine gut ausgestattete Kinderchirurgie ist teuer. Große Renditen sind nicht zu erwarten, trotzdem ist sie eine notwendige Investition in die Zukunft!