In Verteidigung der Rückhaltlosigkeit der menschlichen GeburtKommentar zu „Die Auswahl zukünftiger Kinder“ von Tatjana Tarkian

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作者
Olivia Mitscherlich-Schönherr
机构
[1] Hochschule für Philosophie München,
关键词
D O I
10.1007/s42048-020-00070-8
中图分类号
学科分类号
摘要
In meinem Kommentar gehe ich von dem Verständnis der menschlichen Geburt in der Moderne aus, das Tatjana Tarkian mit vielen teilt: dem Verständnis, dass die menschliche Geburt in der Moderne ein autonom plan- und durchführbares „Projekt“ (Tarkian, Abschnitt 5) bilde. Im ersten Schritt meiner Überlegungen zeige ich, dass diese Vorstellung reduktionistisch ist: sie blendet sowohl die Widerfahrensaspekte als auch die dialogische Anlage der Geburt ab. In den weiteren Schritten meiner Überlegungen skizziere ich, dass Tarkians reduktionistisches Verständnis der menschlichen Geburt auf die Modulation ihrer Forschungsfrage und auf ihr normatives Leitprinzip durchschlägt – und dort eigene Abstraktionen hervorruft. Nur da Tarkian die Geburt als „Projekt“ der eigenen Reproduktion versteht, können sich ihr die Entscheidungen, zu denen pränatalmedizinische Tests befähigen, als „Auswahl“ zwischen „gesunden Kindern“ und „Kindern mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Normabweichungen“ (Tarkian, Abschnitt 3) darstellen. Und nur da sie die Geburt in Analogie zu anderen „Lebensprojekten“ versteht, kann sie ihr Leitprinzip der Freiheit im Gebären als reproduktive Handlungsfreiheit deuten – um zu diskutieren, ob die reproduktive Handlungsfreiheit beim Gebrauch pränatalmedizinischer Angebote an Grenzen stoße, da sie Anderen schade.
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