Kommentar zu den Leitlinien (2020) der ESC zur Diagnose und Behandlung von VorhofflimmernComments on the 2020 ESC guidelines on diagnosis and management of atrial fibrillation

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作者
Gerhard Hindricks
Lars Eckardt
Michael Gramlich
Ellen Hoffmann
Philipp Sommer
Ralph Bosch
机构
[1] Herzzentrum Leipzig – Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur,Abteilung für Rhythmologie, Strümpellstr. 39
[2] Universitätsklinik Münster,Klinik für Kardiologie II – Rhythmologie
[3] Universitätsklinik RWTH Aachen,Abteilung für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin
[4] München Klinik Bogenhausen,Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin
[5] Herz- und Diabeteszentrum NRW,Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie
[6] Cardio Centrum Ludwigsburg Bietigheim,Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin
[7] Deutsche Gesellschaft für Kardiologie,undefined
来源
Der Kardiologe | 2021年 / 15卷 / 4期
关键词
Antikoagulation; Frequenzkontrolle; Rhythmuskontrolle; Katheterablation; Antiarrhythmika; Anticoagulation; Heart rate control; Rhythm control; Catheter ablation; Antiarrhythmic drugs;
D O I
10.1007/s12181-021-00491-8
中图分类号
学科分类号
摘要
Die neuen Leitlinien der ESC zur Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern setzen die vorhandenen Evidenzen aus den Ergebnissen klinischer Studien in eine klare Perspektive zur klinischen Anwendung um. Deutlich wird der generelle Trend zu einer intensiveren individuellen und personalisierten Betrachtung der Patienten mit Vorhofflimmern insbesondere in 2 Bereichen: durch die Einführung der Charakterisierung von Vorhofflimmern mit dem 4S-Schema (Einbeziehung von Schlaganfallrisiko, Symptome, Vorhofflimmerlast, Substrat) als präzisere Methode im Vergleich zur seit vielen Jahren gelebten „PPP“-Klassifizierung (paroxysmal, persistierend, permanent). Dieser Zugang wird auch in den Ablationsempfehlungen sichtbar, in denen geraten wird, die Rezidivrisiken für das Wiederauftreten von Vorhofflimmern nach einer Ablationsbehandlung bereits vor der Intervention intensiv mit in die Überlegungen einzubeziehen. Wie schon in den 2016 ESC-Leitlinien wird die integrierte Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern betont und mit dem ABC-Behandlungspfad ein einfacher und intuitiver Weg aufgezeigt, um die wesentlichen Behandlungsschritte klar darzustellen: A für „anticoagulation/avoid stroke“, B für „better symptoms“, und C für „comorbidities“. Außerdem werden erstmalig Empfehlungen für Qualitätsindikatoren und für Behandlungsbewertungen durch Patienten (sog. PROs = „patient reported outcomes“) vorgestellt. Im Bereich der Antikoagulation zur Schlaganfallprävention stärken die Leitlinien den Einsatz der Nicht-Vitamin-K-Antikoagulanzien entsprechend dem individuellen Schlaganfallrisiko nach CHA2DS2-VASc, empfehlen aber auch die intensivere Beachtung der Blutungsrisiken. Aufgrund fehlender neuer Studiendaten gibt es keine Änderung der Empfehlungen für den interventionellen Vorhofohrverschluss – es bleibt bei IIb („kann erwogen werden“). Im Bereich der frequenzregularisierenden Behandlung bleiben Kalziumantagonisten und Betablocker ggf. in Kombination mit Digitalis die erste Wahl. In der Rhythmuskontrolle findet sich für den Bereich der medikamentösen Therapie eine nachvollziehbare Abwertung für Sotalol aufgrund der bekannten Behandlungsrisiken. Die kurz nach Veröffentlichung der Leitlinien vorgestellte EAST-Studie wird im Hinblick auf die Bedeutung einer antiarrhythmischen Therapie in diesem Kommentar besonders diskutiert. Aufgewertet wird die Katheterablation von Vorhofflimmern in den Leitlinien insbesondere für Patienten mit Tachykardie-induzierter schwerer Herzinsuffizienz (IB-Empfehlung), aber auch für Patienten mit Vorhofflimmern und HFrEF bei strukturellen Herzerkrankungen (IIa-Empfehlung).
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