Hämatopoetische StammzelltherapieBiologische GrundlagenStem cell therapy: biology of hematopoietic stem cells

In den letzten Jahren sind deutliche Fortschritte im Verständnis der Regulation hämatopoetischer Stammzellen (HSZ) und ihrer Bedeutung für die normale Blutbildung im Knochenmark erzielt worden. Durch eine Reihe von Oberflächenmarkern ist es zwar gelungen, HSZ anzureichern, die Isolation einer reinen hämatopoetischen Stammzellpopulation ist aber bislang nicht möglich. Für die Identifizierung und Charakterisierung hämatopoetischer Stammzellen sind daher funktionelle Analysen notwendig, z. B. in Form von Xenotransplantationsmodellen. HSZ aus dem Knochenmark, dem peripheren Blut oder auch Nabelschnurblut werden bereits seit vielen Jahren therapeutisch im Rahmen von Transplantationsverfahren u. a. bei Patienten mit Leukämien genutzt. Ein verbessertes Verständnis der Stammzellregulation und v. a. der Mechanismen der Selbsterneuerung einer möglichen Stammzellamplifikation wäre hierbei von besonderem klinischem Interesse. Eine Reihe von hämatologischen Systemerkrankungen, wie z. B. die chronische myeloische Leukämie, entsteht durch die maligne Transformation von HSZ. Auch hier wäre ein verbessertes Verständnis der Biologie und der Fehlregulation maligner HSZ von besonderer Bedeutung für die Entwicklung von Ansätzen zur Unterscheidung gesunder und maligner HSZ-Kandidaten und damit für die Entwicklung von Therapiestrategien, die selektiv leukämische Stammzellen eradizieren.