Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind komplexe Krankheitsbilder mit individuell sehr unterschiedlichen Ausprägungsmustern und Krankheitsverläufen, die auf einem Wechselspiel vielfältiger, teilweise noch nicht vollständig identifizierter, individuell unterschiedlicher Einflussfaktoren beruhen. Um strukturelle Darmschädigungen langfristig möglichst vermeiden zu können, sind effektive personalisierte Therapiealgorithmen erforderlich, die das breite Spektrum der derzeit und zukünftig verfügbaren Therapeutika mit einbeziehen. Wesentliche Säulen dieser Therapien stellen schon heute die Biologika und morgen zusätzlich die gegen „small molecules“ gerichteten Therapeutika dar, die einen gezielteren Eingriff in die krankheitsimmanenten Entzündungsprozesse sowie die Alteration des intestinalen Mikrobioms bei CED ermöglichen werden. Dieser Paradigmenwechsel im Patientenmanagement der CED erfordert ein enges Zusammenspiel zwischen klinisch-symptomatisch orientierten und biochemischen Verlaufsparametern(z. B. fäkales Calprotectin, C‑reaktives Protein [CRP], Bestimmung der Medikamentenspiegel), um den einzelnen CED-Patienten proaktiv, patientenorientiert und personalisiert behandeln zu können.