QualitätsberichterstattungChance oder Risiko für die ambulante Pflege?Public Reporting on Quality

Die 2009 geschlossene „Pflege-Transparenzvereinbarung ambulant“ (PTVA) soll die Qualität der durch Pflegedienste erbrachten Leistungen transparent und vergleichbar darlegen sowie deren schrittweise Verbesserung gewährleisten. In diesem Artikel werden Anspruch und Realität der PTVA gegenübergestellt. Anhand eines Rechenbeispiels wird die Funktionsweise der PTVA verdeutlicht und analysiert, welche Anreizstrukturen von diesem Instrument der Qualitäts bericht erstattung (QBE) ausgehen. Zwar besitzt QBE das Potenzial zur Verbesserung der Versorgungsqualität, von den Qualitätskriterien, Bewertungssystemen und Darstellungsformen der PTVA jedoch gehen derzeit weder Impulse für Transparenz noch Anreize für pflegerische Spitzenleistungen aus. Vertreter der Zielgruppen sind in die weitere Entwicklung und Evaluation der Kriterien und Berichtsinstrumente einzubeziehen und es sind lebensnahe Formen der Daten aufbereitung zu wählen. Die PTVA ist um Exzellenzstandards der Ergebnis- und Lebens qualität zu ergänzen. Es sind diffe renzierte Bewertungsstufen einzuziehen und – für den Fall mangelhafter Versorgungsqualität – so genannte k.o.-Kriterien einzuführen. Von einer leichtfertigen Berechnung von Mittelwerten ist abzusehen. Darüber hinaus sollte eine aussagekräftige Fallzahl in die Begutachtung der Pflegedienste einbezogen werden. Schließlich sollten die Beson derheiten der ambulanten Versorgung (z. B. Wahlleistungskatalog) berücksichtigt werden.