Fehler und Gefahren in der onkologischen laparoskopischen Chirurgie

Die onkologischen Probleme bei laparoskopisch colorectalen Eingriffen in kurativer Intention bestehen im Auftreten von Port-site-Metastasen, in einer inadäquaten Radikalität, einer Tumorzellverschleppung durch ungeschützte Präparatebergung und unzureichende Operationstechnik sowie Nichtbeachtung technisch-onkologischer Grenzen bei bestimmten Tumorlokalisationen. Die bisher vorliegenden Untersuchungen ergeben eine mehr mechanische Pathogenese der Port-site-Metastasen durch Verschleppung von Tumorzellen in die Trokareinstichstellen über Instrumente, Trokare und Resektionspräparate. Durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen scheint somit eine Vermeidung möglich. Das CO2-Pneumoperitoneum spielt anscheinend eine untergeordnete Rolle bei der Entstehung der Port-site-Metastasen. Die onkologische Radikalität laparoskopischer Eingriffe beim colorectalen Carcinom kann bei fehlenden Langzeitdaten zur Zeit nicht beurteilt werden. Es liegen lediglich vereinzelte Untersuchungen zur Zahl der bei den Eingriffen mitentfernten Lymphknoten vor. Die Anzahl scheint nicht die bei vergleichbaren offenen Resektionen zu erreichen, eine genauere Analyse müßte jedoch die selektionierten Indikationen nach Tumorgröße und -lokalisation berücksichtigen. Die Vielzahl der möglichen Fehler und Gefahren der onkologischen laparoskopischen Chirurgie führt zu der klaren Forderung, daß die Eingriffe nur innerhalb von prospektiven klinischen Studien mit selektionierten Indikationen erfolgen sollten. Eine prospektiv randomisierte Studie für alle Tumorstadien und -lokalisationen ist vor diesem Hintergrund kritisch zu werten.