Traumatologie des UnterkiefergelenkfortsatzesTraumatology of the mandibular condylar process

Die adäquate Therapie der Unterkiefergelenkfortsatzfrakturen wird anhaltend kontrovers diskutiert. Während Frakturen im Kindesalter sowie nicht oder gering dislozierte Gelenkfortsatzfrakturen nach Abschluss der Wechselgebissphase erfolgreich konservativ behandelt werden, ist das Resultat bei dislozierten und luxierten Frakturen unter konservativer Therapie vielfach weniger befriedigend. Aktuell setzt sich daher die operative Therapie dislozierter und insbesondere luxierter sowie bilateraler Frakturen des Gelenkfortsatzes zunehmend durch. Mit einer anatomisch korrekten Fragmentstellung wird dabei eine Wiederherstellung der physiologischen Gelenkfunktion angestrebt. Unterschiedliche Frakturlokalisationen erfordern dabei auf den individuellen Situs bezogene differenzierte Osteosyntheseverfahren sowie darauf abgestimmte Zugänge. Die therapeutische Anforderung besteht somit darin, aus der Vielfalt der verfügbaren Methoden die für den Einzelfall beste auszuwählen und die Wiederherstellung der vollen Funktion in möglichst kurzer Zeit und unter möglichst geringer Traumatisierung des Gewebes zu erreichen.