Humane Papillomaviren (HPV) bei Kopf-Hals-KarzinomenHuman papillomavirus (HPV) and head and neck cancer

Zu den weltweit häufigsten malignen Tumorerkrankungen gehören Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches. Die Tendenz der Inzidenzraten ist insgesamt rückläufig, innerhalb der Sublokalisationen sind jedoch auch steigende Inzidenzen zu beobachten. Klassische Risikofaktoren wie Zigarettenrauchen und Alkoholkonsum scheinen in entwickelten Ländern an Bedeutung zu verlieren, wohingegen die Assoziation mit Infektionen durch onkogene humane Papillomaviren besonders beim Oropharynxkarzinom merklich ansteigt. Die Akkumulation genetischer und epigenetischer Veränderungen führt bei Noxen-induzierten Kopf-Hals-Tumoren zur Inaktivierung von Tumorsuppressoren oder Aktivierung von Protoonkogenen, die schließlich in eine chromosomale Instabilität und die maligne Transformation übergeht. Eine Papillomavirus-induzierte Karzinogenese geht in der Regel mit einer geringeren Anzahl genetischer Veränderungen einher und beruht auf der Dysregulation des Zellzyklus sowie Seneszenz und Apoptose auslösender Programme durch die Wirkung viraler Onkogene. Der Nachweis einer Infektion mit onkogenen Papillomaviren ist die Basis einer molekularpathologischen Einteilung von Kopf-Hals-Tumoren, mit deren Hilfe in Zukunft zielgerichtete Therapieansätze angewendet werden könnten.