Die Magnetresonanzangiographie (MRA) hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem wichtigen Instrument in der radiologischen Diagnostik von Erkrankungen der hirnversorgenden Halsgefäße entwickelt. Mit Hilfe kontrastmittelgestützter (CE-)MRA-Techniken können mittlerweile angiographische Bildserien von so hoher diagnostischer Wertigkeit generiert werden, dass Katheterangiographien (digitale Subtraktionsangiographie, DSA) zur präoperativen Diagnostik vor einer Karotisthrombendarterektomie (Karotis-TEA) weitgehend verschwunden sind. Neben einer zuverlässigen Quantifizierung von Karotisstenosen stellen hochaufgelöste MRT-Sequenzen einen viel versprechenden Ansatz zur Charakterisierung der Plaquemorphologie und somit zur Einschätzung des Embolierisikos dar. Auch in der Bildgebung von Karotisdissektionen ist die DSA durch die MRA ersetzt worden; letztere hat sich insbesondere beim Nachweis des für eine Dissektion diagnostisch beweisenden intramuralen Hämatoms als sehr zuverlässig erwiesen. Allerdings sind nicht alle Methoden der MRA als äquivalent zu betrachten; während die CE-MRA die DSA mittlerweile substituieren kann, ist die diagnostische Anwendbarkeit flusssensitiver Techniken wie der Time-of-flight- (TOF-)MRA oder der Phasenkontrast- (PC-)MRA aufgrund ihrer Artefaktanfälligkeit bei Turbulenzen im Blutstrom oder Bewegung deutlich limitiert.