Zum Mehrwert von Gesundheit im PostfordismusOn the surplus value of health in postfordism

Seit den 1980er Jahren hat sich Gesundheit zu einem der höchsten individuellen Werte und als treibende ökonomische, soziale und politische Kraft entwickelt. Doch welche strukturellen Entwicklungen liegen dem zugrunde? Auf der Grundlage einer diskursanalytischen Methodik mit dem Blick auf sozial-strukturelle Bedingungen im Postfordismus wird in diesem Beitrag gezeigt, dass der Wert von Gesundheit gegenwärtig eine Doppelbewegung vollzieht. Auf der einen Seite hat sich seit den 1970er Jahren eine expansive Dynamik des Werts von Gesundheit entwickelt, die vom subjektiven und symbolischen Mehrwert angetrieben wird. Auf der anderen Seite wird die Aneignung des Mehrwerts von Gesundheit im Postfordismus zunehmend begrenzt. Im Ergebnis wird Gesundheit dadurch in neuartiger Weise zu einem Konstituens sozialer Ungleichheit.