Schmerz- und Ernährungstherapie sind zwei Grundpfeiler der Palliativmedizin die besonders oft bei chirurgischen Patienten notwendig sind. Es muß leider immer noch davon ausgegangen werden, daß die Mehrzahl der Patienten nicht rechtzeitig, nicht lange genug und nicht ausreichend analgetisch therapiert werden. Gerade in der Palliativsituation dürfen Überlegungen nach dem Anhängigkeitspotential von Analgetika nur eine untergeordnete Rolle spielen. Randomisierte Therapiestudien zur Schmerzbehandlung von Tumorpatienten liegen nur in sehr eingeschränktem Umfang vor. Insbesondere psychische Faktoren (Schmerzerleiden) bleiben oft unberücksichtigt. Gerade aus chirurgischer Sicht kann ein entscheidender Beitrag zu einer adäquaten Schmerztherapie geleistet werden, ist doch die Herkunft der Schmerzen (seröse Häute/Viszera, Knocheninfiltration, Nervenkompression, intestinaler Dehnungsschmerz, entzündungsassoziierter Schmerz) durch den Operateur oft am besten zu differenzieren und in eine gezielte Therapie umzumünzen. Parenterale, lokale oder regionale Analgesieverfahren können mit Neurolysen und möglicherweise zukünftig mit rezeptorspezifischen Analgetika kombiniert werden. Demgegenüber ist für die Entscheidung in der Palliativsituation eine Ernährungstherapie zu beginnen der Wille des Patienten ausschlaggebend. Daneben sind Schlüsselelemente, z. B. Lebenserwartung, Ernährungszustand, intestinale Funktion diejenigen Kriterien zu entscheiden ob und wenn ja welche Art der Ernährung gewählt wird. Eine intestinale Ernährung sollte wenn irgend möglich vor einer parenteralen bevorzugt werden. Jejunumernährungsonden können dabei auch die intestinale Translokation von Bakterien und Endotoxin vermindern.