Die Verwendung von enteralen Ernährungssonden (EN) gehört mittlerweile zum Standardverfahren zur Unterstützung eines frühzeitigen enteralen Kostaufbaus in der Intensivmedizin. Auch in Bereichen mit nichtkritisch kranken Patienten, wie z. B. der (Tumor-)Chirurgie, Neurologie, Pädiatrie oder Palliativmedizin werden in gebotenen Situationen EN als temporäre oder dauerhafte Lösung verwendet. Mithilfe dieser Sonden ist eine gesicherte Gabe von Ernährung, Flüssigkeit und Medikamenten auf annähernd physiologische Weise möglich. Dieser Ernährungsweg scheint im Hinblick auf eine geringere Infektionsrate, eine verbesserte Mukosafunktion, eine gesteigerte Immunfunktion, eine mögliche kürzere Behandlungsdauer und damit verbundene niedrigere Kosten vorteilhaft zu sein. Dennoch sind sowohl die Anlage als auch die Verwendung von enteralen Sonden mit potenziellen Gefahren verbunden, die mit teilweise lebensbedrohlichen Komplikationen (Blutung, Perforation, Peritonitis etc.) einhergehen können. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten der EN und deren Einsatzgebiete sowie über Indikationen, Kontraindikationen und Vorgehen bei der Anlage von EN.