Zur Erfassung der Häufigkeit und des Typenspektrums von Shigatoxin-produzierendenE. coli-Stämmen (EHEC-Bakterien) sowie zur Evaluierung der Praktikabilität, Spezifität und Sensitivität eines Verfahrens zur Diagnostik von EHEC wurde eine Sentinel-Studie im Einzugsbereich (1,1 Mio. Einwohner) eines privat niedergelassenen Untersuchungslabors durchgeführt. Von 3835 untersuchten Durchfallstühlen konnten in ca. 3 % EHEC-Bakterien nachgewiesen werden, die zu einem ungewöhnlich breiten Spektrum von Serovaren und Klonen mit sehr verschiedenen Virulenzfaktoren gehörten. So ließen sich nur ca. 10 % der isolierten EHEC-Stämme als O157 identifizieren, aber ebenso häufig auch O103, O26, O8 oder Ont-Stämme. Ein kombiniertes Verfahren von bestimmten kulturellen und molekularen Methoden erwies sich als praktikabel für die Routinediagnostik unter den zeitlichen und ökonomischen Anforderungen und Bedingungen von privat niedergelassenen Laboratorien.