In diesem Beitrag wird der Berufszugang von Absolventen einer betrieblichen Berufsausbildung in Ost-und Westdeutschland im Zeitraum von 1993 bis 1995 untersucht. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen das Ausmaß von Arbeitslosigkeit nach der Ausbildung und deren Konsequenzen für den anschließenden Berufseinstieg. Es soll die Frage beantwortet werden, wie groß Ost-West-Differenzen an der ‚zweiten Schwelle‘ sind, ob diese zur Mitte der 1990er Jahre hin abgenommen haben und ob Diskrepanzen zwischen Ost und West mit verschiedenartigen strukturellen Rahmenbedingungen und individuellen Unterschieden der Ausbildungsabsolventen erklärbar sind. Die Datenbasis der empirischen Untersuchung bildet die IAB-Beschäftigtenstichprobe 1975–1995. Anhand des Vergleichs der Strukturen des Berufseinstiegs soll abschließend beurteilt werden, ob sich das duale System im Verlauf der ersten Hälfte der 1990er Jahre in Ostdeutschland erfolgreich etabliert hat oder ob anhaltende Verwerfungen an der zweiten Schwelle auf ein (vorläufiges) Scheitern des ‚Übergangsregimes‘ in den Beruf hinauslaufen.