Die Europäische Gesellschaft für kindliche Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN) gab 2006 Empfehlungen für die Ernährung Frühgeborener nach der Entlassung heraus. Basierend auf diesen und nach dem Stand der Literatur erarbeiteten die Ernährungskommission und die Arbeitsgruppe Neonatologie der ÖGKJ eine Richtlinie zur Ernährung von Frühgeborenen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Ziel dabei ist, dem ehemaligen Frühgeborenen ein optimales Wachstum zu ermöglichen, aber ein zu hohes Nährstoffangebot mit möglichen Langzeitkonsequenzen zu vermeiden. Hierfür scheint ein individuelles Vorgehen je nach Gedeihen während des Krankenhausaufenthalts sinnvoll. Frühgeborene mit adäquatem Wachstum während des Krankenhausaufenthalts sollen bis zum Geburtstermin mit angereicherter Muttermilch bzw. Entlassungsnahrung ernährt werden. Frühgeborene mit bis zur Entlassung nicht adäquater Gewichtszunahme sollen bis zur korrigierten 52. Schwangerschaftswoche angereicherte Muttermilch bzw. eine spezielle Entlassungsnahrung erhalten. Angereicherte Muttermilch bzw. Stillen sind gegenüber industriell gefertigter Formulanahrung zu bevorzugen. Darüber hinaus sollen alle Frühgeborenen zumindest im ersten halben Jahr zusätzlich Eisen- und Vitaminsupplementierung erhalten.