Wo spielt Literatur? Wie nutzt, überformt, verfremdet oder re-modelliert sie — über mehrere Epochen — bestehende geographische Räume? Am Institut für Kartografie der ETH Zürich werden in einem interdisziplinären Projekt literaturgeographische Methoden und Visualisierungsmodelle konzipiert. Diese bilden die Basis für eine neuartige, räumlich strukturierte, kartographisch unterstützte Literaturgeschichte — für einen literarischen Atlas Europas. Ein raumbezogenes, interaktives Informationssystem macht die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen realen und imaginären Geographien sichtbar und bildet die Räume der Fiktion in adäquater Weise ab. Dank vielfältiger Abfrage- und Darstellungsoptionen eröffnen sich dabei neue Fragehorizonte und Themenbereiche für die Literaturwissenschaft.