Experten sehen in der Blockchain-Technologie durch sein verteiltes und transaktionsorientiertes Konzept das Potenzial, neben der Grundlage für digitale Währungen auch weit mehr Bereiche unserer Gesellschaft grundlegend zu verändern. Durch eine Integration von Blockchain in bereits bestehende IT-Unternehmenslandschaften können neue Potenziale und Geschäftsideen entstehen. Beispielsweise ergeben sich durch die Kombination von Blockchain-Technologien mit betrieblichen Anwendungen wie Enterprise-Resource-Planning-Systemen, Synergieeffekte zur Verbesserung und Abwicklung neuer und bestehender Geschäftsprozesse im Bereich Supply-Chain-Management. Insbesondere durch die Integration einer Blockchain in den Procure-to-Pay-Prozess als unternehmensübergreifende Datenbasis kann eine sogenannte Single-Source-of-Truth für das Zuliefernetzwerk geschaffen werden. Damit können das Vertrauen zwischen den einzelnen Handelspartnern erhöht sowie die Prozesse schneller, transparenter und kostengünstiger abgewickelt werden. Die derzeitige Forschung auf diesem Gebiet steht dabei aber erst am Anfang, so dass es noch erheblich an Erfahrung bei der Integration von Blockchain in bestehende Unternehmenslandschaften mangelt. Für einen produktiven Einsatz der Technologie im Procure-to-Pay-Prozess müssen beispielweise in Zukunft noch einige integrative und technologische Herausforderungen bewältigt und weitere Erfahrungen gesammelt werden. Im Rahmen des Forschungsbeitrages werden daher die Anforderungen und Herausforderungen bei der Integration anhand eines praxisorientierten Anwendungsszenarios der Daimler AG ermittelt. Auf Basis von Experteninterviews wird ein konzeptionelles Architekturmodell vorgestellt und die Realisierbarkeit anhand einer prototypischen Implementierung evaluiert.