Folgt man aktuellen soziologischen Diagnosen, so lässt sich heute in verschiedenen Gesellschaftsbereichen eine Aufwertung des Partizipationsgedankens konstatieren. Im Umweltbereich kommt es dabei, so unsere These, zu einer Experimentalisierung von Partizipation. Das heißt, neben traditionelle und zuweilen protestförmige Teilhabeforderungen ökologisch bewegter BürgerInnen treten neue Beteiligungsformate, die sich oft der Initiative seitens der Wissenschaft verdanken. Solche Beteiligungsexperimente werden in der sozialökologischen Forschung genutzt, um konkrete Lösungen im Bereich nachhaltiger Entwicklung zu konzipieren und umsetzbar zu machen. Unsere empirische Analyse zeigt, dass die mit Partizipation erwarteten Rationalitätsgewinne am Ehesten in solchen Kontexten zu erwarten sind, in denen Eigeninteresse, lebensweltliche Betroffenheit und ein Spezialwissen der Beteiligten vorausgesetzt werden können.