Diese Studie soll dazu beitragen, das Phänomen Bissverletzung und die Umstände, in denen menschliche Bissverletzungen entstehen, darzustellen sowie die Motivation der Verursacher näher zu beleuchten. Hierzu wurden 143 Verletzungsfälle durch menschliche Bisse, die im Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in den Jahren 2000 bis 2007 bei Opfern und Tätern von Gewaltdelikten festgestellt worden waren, retrospektiv ausgewertet. Herausgearbeitet wurden Beziehungen von Bissverletzungen zu anderen Gewaltformen und gefährdete Personengruppen. Im Untersuchungskollektiv wurden Bissspuren am gesamten Körper der Betroffenen gefunden; hierbei waren einige Körperregionen häufiger betroffen. Es erfolgte eine Einteilung der Motivation des Beißvorgangs in 3 Kategorien: Aggressionsbeißen, sexuell motiviertes Beißen und Beißen als Abwehrreaktion.