Peer-Beziehungen gelten als ein Schlüsselfaktor für die kindliche Entwicklung. Internationale wie nationale Untersuchungen bestätigen, dass insbesondere Kinder mit externalisierenden Verhaltensproblemen schlechter sozial integriert sind als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Darüber hinaus zeigen vereinzelte Feldstudien außerhalb von Deutschland, dass auch Lehrkraftfeedback die soziale Integration bedingt. Während bisherige Studien meist Verhaltensprobleme durch Lehrkraftbeurteilungen und Lehrkraftfeedback durch Verhaltensbeobachtungen erfassten, basieren die Auswertungen der aktuellen Publikation ausschließlich auf den gegenseitigen Einschätzungen von Schulkindern. Es werden vier Forschungsfragen betrachtet: 1. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Regeleinhaltung und sozialer Akzeptanz? 2. Wird der Zusammenhang von Regeleinhaltung und sozialer Akzeptanz durch die Regeleinhaltung des urteilenden Kindes moderiert? 3. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lehrkraftfeedback und sozialer Akzeptanz? 4. Wird der Zusammenhang von Regeleinhaltung bzw. Lehrkraftfeedback und sozialer Akzeptanz durch die Klassenstufenzugehörigkeit moderiert? Analysiert werden Querschnittsdaten von n = 989 Kindern aus 50 zweiten, dritten und vierten Klassen in Nordrhein-Westfalen. Die statistische Auswertung erfolgt anhand einer logistischen Mehrebenen-Regressionsanalyse mit Random-Intercept-Modellen, wobei sowohl die Nestung in Schulklassen als auch die kreuzweise Nestung in insgesamt 17.409 Schulkind-Dyaden Berücksichtigung findet. Die Ergebnisse bestätigen, dass die soziale Akzeptanz eines Kindes sowohl mit der Regeleinhaltung als auch mit dem Lehrkraftfeedback zusammenhängt. Darüber hinaus neigen Schulkinder, die sich selbst gut an die Klassenregeln halten, dazu, auch solche Mitschülerinnen und Mitschüler zu wählen, bei denen sie ebenfalls eine hohe Regelkonformität einschätzen. Der Zusammenhang zwischen sozialer Akzeptanz und Regeleinhaltung bzw. Lehrkraftfeedback scheint sich im Laufe der Jahrgangsstufen zu steigern.