Versuche mit Herbiziden in Zitronenmelisse Melissa officinalis L. in ThüringenHerbicide tests in lemon balm (Melissa officinalis L.) in Thuringia

In den Jahren 1996 bis 2008 erfolgte in Thüringen die Anlage und Durchführung von 19 Versuchen mit 33 Herbiziden in Zitronenmelisse auf Flächen von Versuchsstationen sowie von Praxisbetrieben. Die Erarbeitung von Daten für das Genehmigungsverfahren gemäß § 18a PflSchG war das Hauptziel der Versuchstätigkeit. Mehrere Herbizide (z. B. Bacara, Bandur, Centium 36 CS, Goltix 700 SC, Husar, Sumimax) sind nach den vorliegenden Versuchsergebnissen nicht für die Anwendung in Zitronenmelisse geeignet. Andere Herbizide wie Boxer, Stomp CS und andere Pendimethalin-Präparate können bei Nichtbeachtung des Entwicklungsstadiums der Zitronenmelisse und/oder der Witterungsbedingungen (z. B. Lentagran WP) starke Schäden an der Kultur verursachen. Für mehrere Herbizide wurde die Genehmigung gemäß § 18a PflSchG erteilt, weitere Herbizide können über die Genehmigung gemäß § 18b PflSchG in Zitronenmelisse eingesetzt werden. Die zur Verfügung stehenden Herbizide reichen angesichts der zunehmenden Probleme mit Polygonum-, Solanum- und Galinsoga-Arten sowie anderen Unkräutern und Ungräsern oftmals nicht aus und zwingen die Anbauer zur verstärkten Durchführung von mechanischen Bekämpfungsmaßnahmen (Hand- und Maschinenhacke), die die Rentabilität des Anbaus der Kultur negativ beeinflussen. Auch aus diesem Grund sind weitere Herbizidversuche in Zitronenmelisse erforderlich.