Pädagogisierung und SystembildungDas Pädagogische im gesellschaftlichen Umgang mit dem Dritte-Welt-Problem

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作者
Matthias Proske
机构
[1] Johann-Wolfgang-Goethe-Universität,Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
关键词
D O I
10.1007/s11618-002-0020-z
中图分类号
学科分类号
摘要
Eine Möglichkeit, das Verhältnis von Pädagogik und Gesellschaft zu beschreiben, scheint im Begriff Pädagogisierung zu liegen. In der jüngeren Diskussion lassen sich zwei Konzeptualisierungen dieses Begriffs unterscheiden. Pädagogisierung kann erstens als Transformation sozialer Probleme in pädagogische Probleme gedeutet werden. Hier wird unterstellt, dass soziale Probleme durch die Einwirkung auf Menschen mit den Mitteln institutionalisierter Erziehung und Bildung zu bearbeiten seien. Pädagogisierung lässt sich zweitens als Ausdifferenzierung eines symbolisch-kommunikativen Systems innerhalb der Gesellschaft beschreiben. Diese Vorstellung referiert auf die Ablösung des Pädagogischen von den klassischen Erziehungsinstitutionen. Vor dem Hintergrund dieser Unterscheidung rückt der vorliegende Beitrag in drei Fallstudien den gesellschaftlichen Umgang mit dem so genannten Dritte-Welt-Problem in der Bundesrepublik in das Blickfeld. Die dabei zu beobachtenden Bezugnahmen auf Pädagogik durch die Dritte-Welt-Protestbewegung, das zuständige Bundesministerium und Organisationen des Erziehungssystems werden als je unterschiedliche Pädagogisierungsfälle rekonstruiert. Deren Hybridität, d.h. sowohl Eingrenzung wie Entgrenzung, sowohl Bezug des Pädagogischen auf wie auch Ablösung des Pädagogischen vom institutionalisierten Erziehungssystem, legt es theoretisch nahe, so die These, Pädagogisierungsprozesse in den Zusammenhang von Formbildungen des Pädagogischen einzuordnen.
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