Zum Einfluß von Anämie auf Schlaf und Atmung im SäuglingsalterInfluence of anaemia on sleep and breathing in infancy

Die Grenzen zwischen noch zu tolerierender Hämoglobin-Hämatokritreduktion und pathologischer, die Entwicklung gefährdender Anämie sind im Säuglingsalter fließend. Plausibel erscheint die Überlegung, polysomnographisch gut erfaßbare Atmungs- oder Kreislaufauffälligkeiten im Zusammenhang mit einem anämischen Zustand zu sehen. Diese Regulationsstörungen müßten nach Ausgleich der Anämie allerdings beseitigt sein. Bei 9 anämischen Säuglingen wurden Schlaflaboruntersuchungen vor und nach Gabe von Erythrozytenkonzentrat verglichen. Während die Schlafstrukturen ohne signifikante Veränderungen erhalten blieben, zeigten bestimmte Atmungsparameter, wie beispielsweise der mittlere Atemausfall oder das Auftreten zentraler Apnoen, deutlich rückläufige Tendenzen. Bei einer im Säuglingsalter oft schwierigen Entscheidung bezüglich der Indikation einer Bluttransfusion kann eine komplette Polysomnographie wertvolle Hilfestellung leisten.