Akustische Analysen von Schnarchgeräuschen werden seit 30 Jahren im Rahmen der Diagnostik bei schlafbezogenen Atemstörungen angewandt. Es ist möglich, Schnarchen dem vorliegenden Frequenzspektrum entsprechend in unterschiedliche Kategorien einzuteilen. Tieffrequentes Schnarchen unter 500 Hz wird vornehmlich durch velare Vibrationen ohne Obstruktionen hervorgerufen und tritt bei primärem Schnarchen auf. Hochfrequentes Schnarchen über 500 Hz wird durch partielle oder komplette Obstruktion der oberen Luftwege hervorgerufen und ist bei einem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom zu messen. Komplexe Schnarchgeräusche mit tief- und hochfrequenten Komponenten stellen weiterhin eine diagnostische Herausforderung dar. Das menschliche Gehör ist der akustischen Analyse in Bezug auf Einstufen des bedrohlichen Klangs noch überlegen. Neue Ansätze mittels psychoakustischen Analyseverfahren könnten dazu beitragen den akustischen Fingerabdruck von Schnarchen zu entschlüsseln. Mit entsprechenden Auswertealgorithmen könnten in der Zukunft akustische Screeninggeräte Aufschluss über das Ausmaß einer schlafbezogenen Atemstörung geben und zu einer verbesserten Topodiagnostik und Therapie des Schnarchens beitragen.