Es wird ein Modell entwickelt, welches interpersonales Vertrauen als Konsequenz der subjektiven Evaluation personaler und aufgabenbezogener Betreuungsbedingungen sieht. Evaluation ist hierbei situativ, kontextuell oder global auf Kompetenz oder Valenz ausgerichtet. In fünf Experteninterviews wird die Struktur und Anwendbarkeit dieses Modells in der Sportpsychologie exploriert. Das situative und kontextuell gebundene Wohlwollen und die Wertschätzung für den Athleten waren für die Befragten ebenso Bedingungen für Vertrauen wie die globale Zuschreibung vertrauensvoller Personmerkmale. Expertise spielte für die Befragten im Vertrauensprozess eine untergeordnete Rolle. Diskrepanzen zwischen Ausgangsmodell und Expertenmeinung weisen auf zukünftige Forschung und Beratungsoptimierung hin.