Neue Möglichkeiten der automatisierten DemenzdiagnostikNew possibilities for automated diagnosis of dementia

In Deutschland werden Demenzen viel zu selten diagnostiziert und behandelt. Die vollautomatische Auswertung von MRT-Aufnahmen der Standarddiagnostik kann die diagnostischen Unsicherheiten reduzieren und die Diagnosestellung erleichtern. Das Verfahren beruht auf der Erkennung des typischen Atrophiemusters, das anhand von Trainingsbeispielen erlernt wird. Es ist unabhängig von der Verfügbarkeit radiologischer Expertise und kann leicht auf den MRT-Konsolen installiert werden. Außerhalb der Routinediagnostik können diese Verfahren bei der Planung von Therapiestudien helfen, Kollektive mit vorhergesagtem raschem Krankheitsverlauf zu identifizieren. Erweiterungen, basierend beispielsweise auf der funktionellen Bildgebung, sind möglich, aber von der routinemäßigen Anwendung noch weiter entfernt. Im klinischen Alltag werden diese Verfahren nicht alleine für die Stellung der Diagnose verantwortlich sein. Ähnlich wie bereits die neuropsychologische Testung und Anamneseerhebung können sie aber zu einem wichtigen Baustein werden.