Diese Analyse zeigt, dass bei der Bewertung von Mehrfachqualifikationen der fachliche Zusammenhang der einzelnen berufsbildenden Elemente eine entscheidende Rolle spielt. Es werden darum im Folgenden drei Fälle unterschieden: Einfachqualifikationen, sowie Mehrfachqualifikationen mit und ohne Fachwechsel. Die empirischen Ergebnisse machen deutlich, dass die Wirkung der fachlichen Zusammensetzung einer Berufsausbildung für Männer und Frauen unterschiedlich ist. Mehrfachqualifizierte Männer weisen nach einem Fachwechsel ein geringeres Einkommensniveau, jedoch auch ein geringeres Einkommensrisiko als ihre Kollegen ohne Fachwechsel auf. Zudem sind sie bei gleichem Lohn mit diesem signifikant unzufriedener. Mehrfachqualifizierte Frauen, deren Einkommensniveau unabhängig von der fachlichen Zusammensetzung ihrer Berufsbildung ist, sind hingegen zwar mit ihrem Einkommen zufrieden, dafür aber – vor allem nach einem Fachwechsel – weder mit der Art der ausgeübten Tätigkeit noch mit der Anwendbarkeit ihrer Fähigkeiten im Beruf. Damit dominieren weder finanzielle noch nicht-monetäre Anreize bei der Wahl einer fachlich diversifizierten Berufsbildung und auch ein Trade-Off zwischen beiden Erfolgsdimensionen kann nicht bestätigt werden.