Im Rahmen der Herzkatheterdiagnostik und-therapie muß bei einem Teil der Patienten mit einer lokalen Komplikation im Bereich des arteriellen Gefäßzuganges gerechnet werden. Die Komplikationsraten sind je nach Untersuchungstechnik und Ort der Punktion unterschiedlich. Bei der am häufigsten durchgeführten Katheteruntersuchung von der Arteria femoralis aus sind vielfältige Komplikationen möglich; als bedeutsam müssen Blutung und Hämatombildung, Dissektion und/oder arterieller Gefäßverschluß sowie Entwicklung eines Aneurysma spurium oder einer AV-Fistel angesehen werden. Bei einer Herzkatheteruntersuchung über die Arterien des Armes (klassische operative Sones-Technik, Punktion der Arteria brachialis oder in neuerer Zeit Radialispunktion) sind ganz überwiegend lokale Gefäßverschlüsse im Bereich des Zuganges zu befürchten. Die Inzidenz einer Gefäßkomplikation ist wesentlich abhängig von patientenseitigen (Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht, manifester Hochdruck, Diabetes mellitus, Vorliegen einer arteriellen Verschlußkrankheit, Compliance des Patienten nach Entfernen der Schleusen) und untersuchungsbedingten (Ort des arteriellen Gefäßzugangs, diagnostische oder interventionelle Katheterisierung, Durchmesser der Schleusen und Katheter, Notwendigkeit einer periprozeduralen Antikoagulation, Verweildauer der Schleusen, fehlerhafte Punktionstechnik, Erfahrung des Untersuchers) Faktoren. Darüber hinaus spielt es für die berichteten Häufigkeiten einer Komplikation eine Rolle, wie sie defininiert und in welchen Untersuchungsjahren und mit welcher Untersuchungsmethode nach ihnen gesucht wurde.