Die Geschichte der Behandlung ventrikulärer Tachykardien durch chirurgische Verfahren ist kurz; sie dauerte nicht länger als 15 Jahre von etwa 1978 bis 1993. Grundsätzlich sind zwei chirurgische Verfahren zu unterscheiden. Die indirekten Verfahren mit Resektion einer Infarktnarbe ohne elektrophysiologische Untersuchung und die direkten Verfahren mit gezielter Endokardinzision („encircling endocardial ventriculotomy“). In Deutschland haben Ostermeyer, Breithardt und Seipel (Düsseldorf) 1979 erstmals über intraoperatives, elektrophysiologisches Mapping bei ventrikulären Tachykardien (VT) berichtet; 1981 hat dann die Gruppe in Hannover (Frank, Klein) über erste Ergebnisse bei der chirurgischen Therapie von Kammertachykardien berichtet. 1984 konnten Ostermeyer, Breithardt und Borggrefe zeigen, dass eine nur partielle Endokardinzision deutlich günstiger und weniger Ventrikel schädigend (8 % vs. 46 %) ist als eine komplette zirkuläre Inzision. 1987 berichtete die Düsseldorfer Gruppe über Behandlungsergebnisse von 93 Patienten. Nach 5 Jahren waren 77 % der Patienten ohne VT-Rezidiv, die Gesamtmortalität nach einem Jahr war 11 %, nach 5 Jahren 30 %. Die Hannover Gruppe berichtete 1992 über 147 Patienten, die mit endokardialem Resektionsverfahren behandelt wurden; die Gesamtmortalität nach 3 Jahren war 27 %, VT-Rezidive traten bei 18 % der Überlebenden auf.