Klinische Bedeutung – Sinn und Unsinn – der Leberbiopsie bei NAFLDClinical significance and value of liver biopsy in NAFLD

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLE; „non-alcoholic fatty liver disease“, NAFLD) umfasst ein Spektrum, welches von der blanden nichtalkoholischen Fettleber (NAFL) über eine nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) bis hin zur Leberzirrhose und Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms reicht. Während eine „reine“ NAFL sehr selten in einer progredienten Lebererkrankung resultiert, kann eine NASH in bis zu 25% zu einer Leberzirrhose führen. Sowohl NAFL als auch NASH sind mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität assoziiert, welche bei beiden Erkrankungen die wichtigste Prognose limitierende Variable darstellt. Die Diagnose einer NAFLD wird gewöhnlich anhand klinischer, laborbiochemischer und sonographischer Befunde gestellt, für eine Differenzierung zwischen NAFL und NASH ist jedoch eine Leberbiopsie notwendig. Da sich derzeit außer den prognostischen Aussagen noch keine unmittelbaren therapeutischen Konsequenzen aus einer Unterscheidung zwischen NAFL und NASH ergeben, hat die Leberbiopsie in der klinischen Praxis nur einen sehr geringen Stellenwert. In Zukunft dürften nichtinvasive Labormethoden und bildgebende Verfahren (z. B. Fibroscan) eine wichtige Rolle spielen.