Die prophylaktischen HPV-Impfstoffe bestehen aus gentechnisch hergestellten, DNA-freien Partikeln („virus-like particles“, VLP) der HPV-Typen 16 und 18, die etwa 70% der weltweit auftretenden Fälle von Zervixkarzinomen sowie einen substanziellen Anteil der malignen Tumoren der Vulva, des Penis, Perianums und Oropharynx bedingen. Einer der Impfstoffe enthält zusätzlich VLPs von HPV 6 und 11 zum Schutz gegen Condylomata acuminata. In den klinischen Studien zeigte sich über einen Beobachtungszeitraum von bis zu 6,4 Jahren eine fast 100%ige Wirksamkeit gegen Infektionen mit den im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen sowie gegen die dadurch bedingten Krebsvorstufen (CIN, VIN, VAIN). Wahrscheinlich aufgrund der induzierten kreuzneutralisierenden Antikörper schützt einer der Impfstoffe in erheblichem Ausmaß auch gegen solche Läsionen, die durch verwandte HPV-Typen (z. B. 31) verursacht werden. Die Wirksamkeit gegen die Entstehung von Zervixkarzinomen wird sich frühestens etwa 10 Jahre nach Einführung der Impfung in populationsbasierten Studien erkennen lassen. Erste Erfolge nach der Einführung der Impfung bei der Reduktion der Inzidenz von Condylomata acuminata wurden bereits aus Australien berichtet. Die Impfung von Männern ist sinnvoll zur Reduktion des Risikos der Infektion bei Frauen. Ein direkter Nutzen für die Männer besteht in der bereits gezeigten Wirksamkeit des quadrivalenten Impfstoffs gegen Entstehung von Condylomata acuminata.