Gegenwärtig existieren nur wenig Daten zu Veränderungen der Myokardfunktion nach koronarchirurgischem Eingriff und einem sog. Downsizing der Mitralklappe (MK) bei Patienten mit relevanter chronisch ischämischer Mitralklappeninsuffizienz (Ischemic Mitral Valve Regurgitation=IMR) und eingeschränkter linksventrikulärer (LV) Funktion. Bei 63 Patienten (Alter: 71±9 Jahre) mit koronarer Herzkrankheit (KHK), chronischer IMR Grad 3-4 und ischämischer Kardiomyopathie (LV-Ejektionsfraktion (LVEF): 30±9%) erfolgte ein chirurgisches Vorgehen aus MK-Downsizing um 2–4 (2,7±0,7) Annuloplastie-Ringgrößen und Koronarrevaskularisation. Zur Ermittlung der Überlebensrate, des postoperativen Funktionsstatus (New York Heart Association=NYHA), dem MK-Insuffizienzgrad und Veränderungen der Myokardfunktion wurden klinische und echokardiographische Untersuchungen mit Bestimmung der linksventrikulären und linksatrialen (LA) Dimensionen, Volumina und Volumenindexe (LVESD, -EDD; LVESV, -EDV; LVESVI, -EDVI) sowie von Verkürzungsfraktion (FS) und LVEF durchgeführt. Die postoperative 30-Tage-Letalität betrug 1,6%, die Überlebensrate nach 3±1 Monaten 95% und nach 2±1 Jahren 83%. Postoperativ kam es zu einer signifikanten Verbesserung der NYHA-Klasse von 3,4±0,6 auf 1,5±0,6 (p<0,01), ein IMR-Rezidiv trat nicht auf. Außerdem konnte eine signifikante Verkleinerung der LV-/LA-Dimensionen, -Volumina und -Volumenindexe im Sinne eines Reverse Remodeling mit einem Anstieg von FS und LVEF dokumentiert werden. Auch bei Patienten mit präoperativ bereits erheblich eingeschränkter LV-Funktion (LVEF ≤25%, n=23) waren diese positiven Veränderungen nachweisbar. Ein kombiniertes chirurgisches Vorgehen aus MK-Downsizing und Koronarrevaskularisation führte bei geringer perioperativer Letalität und ohne Auftreten eines IMR-Rezidivs zu einer signifikanten Verbesserung der LV-Funktion.