Gemeinsame Stellungnahme zur Erfassung nosokomialer und gesundheitssystemassoziierter Infektionen in der PädiatrieJoint statement on the surveillance of nosocomial and healthcare-associated infections in pediatrics

Nosokomiale Infektionen (NI) stellen unerwünschte Komplikationen medizinischer Maßnahmen (operative Eingriffe, Einsatz medizinischer Hilfsmittel) dar. Sie betreffen v. a. Patienten mit bestimmten Risikokonstellationen. Gesundheitssystemassoziierte Infektionen („healthcare-associated infections“, HAI), die lebensbedrohlich werden können, treten im Zusammenhang mit medizinischen Kontakten oder infolge iatrogener Maßnahmen bei Patienten auf, die wechselnd stationär bzw. ambulant betreut werden. HAI/NI durch multiresistente bzw. ansteckende Erreger gelten als die größte Bedrohung durch Infektionskrankheiten in Europa. Zudem belasten sie die Betroffenen erheblich. Ihrer Prävention und Kontrolle kommt damit entscheidende Bedeutung zu. Hierzu sind zunächst die fortlaufende, systematische Erfassung, Analyse und Bewertung von Daten zu NI/HAI (Surveillance) unabdingbar und auch gesetzlich gefordert. Im vorliegenden Beitrag wird auf die Erfordernisse für eine effektive Surveillance eingegangen. Sie kann alleine nicht zur Verringerung von NI/HAI führen, aber hat zum Ziel, den Istzustand zu erheben, um hierauf basierend ggf. eine Anpassung krankenhaushygienischer Maßnahmen und Strukturen zu veranlassen.