Wie keine zweite politische Partei konnte die Alternative für Deutschland (AfD) von der „Flüchtlingskrise“ profitieren. Sie hatte sich nach ihrer Spaltung vom Sommer 2015 gänzlich neu aufzustellen und positionierte sich im Kontext der Krise rasch und entschlossen als rechtspopulistische Kraft, die kampagnenförmig auftretend und als Bewegungspartei agierend dezidiert gegen den asylpolitischen Kurs der Bundesregierung Stellung bezog. Im Rahmen der „Herbstoffensive 2015“ veranstaltete sie deutschlandweit Informationsabende, Kundgebungen und Demonstrationen, die teilweise, insbesondere in Ostdeutschland, mehrere tausend Teilnehmer anzuziehen vermochten. Eine offenkundig erfolgreiche Mobilisierung, schließlich erzielte die noch junge Partei infolge ihrer Kampagne gegen „Asylchaos“ und „unkontrollierter Einwanderung“ beachtliche Wahlergebnisse auf Länder- und 2017 auch auf Bundesebene, da das Flüchtlingsthema ungebrochen polarisiert. Mit welchen Lösungen und Problembeschreibungen traten die AfD-Protagonisten aber zu Beginn der „Flüchtlingskrise“ auf und sprachen ihre Zuhörerschaft an? Dafür wurden AfD-Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen teilnehmend beobachtet und anschließend die Hauptreden u. a. von Björn Höcke, André Poggenburg und Frauke Petry einer Framinganalyse unterzogen.