Die Bestimmung des Herzzeitvolumens durch arterielle Pulskonturanalyse ist eine geringer invasive, kontinuierlich verfügbare Alternative zur derzeitigen Standardmethode der pulmonalarteriellen Thermodilution mittels Swan-Ganz-Katheter. Wir untersuchten die Genauigkeit und Eignung der Methode zur Routineanwendung auf herzchirurgischen Intensivstationen. Bei dem Gerät handelt es sich um einen bettseitig verfügbaren Computer der nach initialer Kalibration durch transthorakale Thermodilution das Herzzeitvolumen kontinuierlich erfasst. Hierfür sind ein zentralvenöser Zugang und ein femoralarterieller Thermistorkatheter notwendig. Unter verschiedenen postoperativen Bedingungen verglichen wir bei insgesamt 140 Patienten die Ergebnisse der Pulskonturanalyse mit denjenigen der konventionellen pulmonalarteriellen Thermodilution. Der Vergleich der transthorakalen mit der pulmonalarteriellen Thermodilution ergab einen Korrelationskoeffizienten von 0,97, bei einer mittleren gegenseitigen Abweichung von 0,26 l/min (3,6%). Die Pulskonturanalyse korrelierte zur pulmonalarteriellen Thermodilution mit einem Koeffizienten von 0,91 und einer gegenseitigen Abweichung von 0,11 l/min (1,5%), zur transthorakalen Thermodilution mit einem Koeffizienten von 0,90 und einer Abweichung von 0,15 l/min (2,1%). Über eine Untersuchungsdauer von 24h ohne Rekalibration des Pulskontur-Computers ergaben sich keine signifikanten Abweichungen der Ergebnisse von denen der beiden Thermodilutionsmethoden, die mittleren Abweichungen lagen zwischen 0,1% und 4,5%. Bei Patienten mit raschen Schwankungen des Herzzeitvolumens lag die Übereinstimmung mit der Thermodilutionsmethode bei r=0,88 mit einer mittleren Abweichung von 0,2 l/min. Ähnliche Werte ergaben sich bei intraoperativen Messungen während OPCAB Operationen. Hier lag die Korrelation bei 0,91 und die mittlere Abweichung bei 0,11 l/min. Die Methodik zeigt sich somit als verlässliche, reproduzierbare Alternative zur Messung des Herzzeitvolumens mit pulmonalarterieller Thermodilution. Da sie geringer invasiv ist, eignet sie sich als Methode der ersten Wahl, die die Notwendigkeit zur Rechtsherz-Katheterisierung reduzieren kann.