Molekulare Grundlagen der zielgerichteten TumortherapieThe molecular bases of targeted tumor therapy

Wesentliche neue Erkenntnisse zur Pathogenese maligner Tumoren ermöglichen eine rationale Basis für die Entwicklung neuer Therapieansätze, die gezielt und effizient genetische Defekte in malignen Tumoren nutzen. Im Gegensatz zu konventionellen, zumeist DNA schädigenden Therapien ermöglichen diese niedermolekularen Inhibitoren oder monoklonalen Antikörper hierdurch eine wesentlich selektivere, „zielgerichtete“ Therapie solcher Tumoren, die als Zielstruktur einen entsprechenden Gendefekt tragen oder ein entsprechendes Genexpressionsprofil zeigen. Wichtige Zielstrukturen sind Rezeptortyrosinkinasen, in Karzinomen insbesondere Komponenten des EGF-Rezeptor-Signalwegs. Neue Zielstrukturen sind Komponenten des PI3-/Akt-Kinase/mTOR-Signalwegs und Regulatoren von Zellüberleben und Zelltod. Da diese Therapien nur dann wirken können, wenn der Tumor den entsprechenden Gendefekt trägt, müssen zielgerichtete Tumortherapien durch eine adäquate molekulare Diagnostik ergänzt werden. Nur dadurch können die Patienten identifiziert werden, die von den neuen, gezielten Therapeutika profitieren werden.