Background Stigma has a significant impact on the health of different societal groups and contributes to inequalities in healthcare. Sex work is associated with significant social stigma, which has detrimental effects on sex workers' access to healthcare. This exploratory study gives first insights into the perspectives of sex workers and counselors in Germany on sex workers' access, needs, and barriers with respect to healthcare. We focused on an established network of services for sex workers in Bochum.Methods We conducted in-depth guideline-based interviews with four counselors at centers that provide social and medical support for sex workers and three sex workers who use these services. Interviews were analyzed using qualitative content analysis.Results The main barriers reported with respect to sex workers' access to healthcare were health insurance, language barriers, bureaucracy, mobility, and discrimination. Sex work stigma within healthcare was reported to intersect with other forms of discrimination, such as racism. Specific needs and barriers were reported regarding mental health, which emerged as an important topic for sex workers. Free and anonymous healthcare offers were evaluated positively. Interviewees noted a lack of services that address the needs of sex workers beyond sexually transmitted infections, such as mental healthcare.Conclusion Several barriers to accessing healthcare remain for sex workers, many of which are particularly relevant for migrant sex workers from Eastern European countries. The development of additional antidiscriminatory healthcare services is necessary and should give priority to sex workers' perspectives. Hintergrund Stigmatisierung hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und tr & auml;gt zu Ungleichheiten im Gesundheitswesen bei. Sexarbeit ist mit erheblichem sozialem Stigma verbunden, das sich nachteilig auf den Zugang von Sexarbeiter*innen zur Gesundheitsversorgung auswirkt. Die vorliegende explorative Studie gibt erste Einblicke in die Sichtweisen von Sexarbeiter*innen und Berater*innen in Deutschland auf den Zugang, die Bed & uuml;rfnisse und die Barrieren von Sexarbeiter*innen in Bezug auf die Gesundheitsversorgung. Dabei lag der Fokus auf einem etablierten Netzwerk von Gesundheitsangeboten f & uuml;r Sexarbeiter*innen in Bochum.Methoden Leitfadengest & uuml;tzte Interviews wurden mit 4 Berater*innen durchgef & uuml;hrt, die soziale und medizinische Beratung f & uuml;r Sexarbeiter*innen anbieten, sowie mit 3 Sexarbeiter*innen, die diese Angebote nutzen. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet.Ergebnisse Es zeigten sich verschiedene H & uuml;rden bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgung, insbesondere aufgrund unzureichender Krankenversicherung oder fehlendem Wissen & uuml;ber den eigenen Krankenversicherungsstatus, Sprachbarrieren, B & uuml;rokratie, Mobilit & auml;t und Diskriminierung in der Gesundheitsversorgung. Diskriminierung aufgrund von Sexarbeit & uuml;berschnitt sich mit anderen Diskriminierungsformen, wie beispielsweise antislawischem Rassismus oder der Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbr & uuml;chen. Spezifische Bed & uuml;rfnisse und Barrieren wurden hinsichtlich psychischer Gesundheit angegeben, die sich als wichtiges Thema f & uuml;r Sexarbeiter*innen erwies. Die bestehenden kostenlosen, anonymen und zug & auml;nglichen Angebote f & uuml;r Sexarbeiter*innen, insbesondere aufsuchende Angebote, wurden als hilfreich beschrieben. Sexarbeiter*innen und Berater*innen wiesen auf einen Mangel an Angeboten f & uuml;r unterschiedliche Bed & uuml;rfnisse von Sexarbeiter*innen hin, die & uuml;ber Tests auf sexuell & uuml;bertragbare Infektionen und deren Behandlung hinausgehen, z. B. im Bereich der psychischen Gesundheit.Schlussfolgerung Nach wie vor bestehen Barrieren f & uuml;r den Zugang zur Gesundheitsversorgung, von denen viele besonders Sexarbeiter*innen mit Migrationsgeschichten aus osteurop & auml;ischen L & auml;ndern betreffen. Die Studie zeigt, dass die Etablierung antidiskriminierender Gesundheitsangebote f & uuml;r Sexarbeiter*innen notwendig ist. Bei der Entwicklung solcher Angebote sollten die Perspektiven von Sexarbeiter*innen eine zentrale Rolle einnehmen.